Ein Carport ist eine überdachte Unterstellmöglichkeit für ein Auto. Im Gegensatz zur Garage ist er nicht rundum geschlossen und frei zugänglich. Die Grundkonstruktion eines Carports sieht nicht vor, ihn abzuschließen. Aufgrund seiner offenen Einfahrt ist ein Carport meist auf Privatgrundstücken zu finden. Wie eine Garage schützt ein Carport das Auto vor Witterungseinflüssen wie Regen oder Hagel. Sein Aufbau ist aber weniger aufwändig und die Kosten sind spürbar niedriger.
Typen
Carports können nach ihrer Bauweise, ihrem Material und ihrer Größe unterschieden werden. Sehr häufig besitzt ein Carport keine Wände, sondern besteht im Wesentlichen nur aus einem Dach, das von Pfeilern getragen wird. Die Seiten solcher Unterstände können mit Spalieren geschlossen werden. Ein anderer Carporttyp ist an drei Seiten mit Wänden versehen und nur die Einfahrt ist unverkleidet. Da das Dach das Kernstück des Carports ist, unterscheidet man die Carports auch nach der Art des Daches. Aufgrund dessen, dass eine einfache Bauweise eins der Wesensmerkmale eines Carports ist, ist ein Flachdach am häufigsten anzutreffen. Es besteht im einfachsten Fall nur aus aneinandergereihten Holzbalken. Meistens ist es mit Dachpappe belegt und geteert. Einfallsreiche Bauherren legen sogar eine Dachbegrünung an. Seltener wird ein Fahrzeugunterstand nur mit einer Pergola überdeckt. In solchen Fällen besteht das Dach nur aus Rankenpflanzen, deren Laub das Auto vor Regen schützt.
Ein weiterer Carporttyp ist der Pultdachcarport. Das ist ein Unterstand mit einem nach einer Seite schrägstehenden Dach, das dem Regenwasser eine Abflussmöglichkeit bietet. Die zweithäufigste Dachvariante, nach dem Flachdach, ist das klassische Satteldach. Dieses Spitzdach mit zwei schrägen Seitenflächen zeichnet sich durch lange Haltbarkeit, hohe Stabilität und einfache Konstruktion aus. Ein vierter Carporttyp ist der Walmdachcarport. Das ist ein relativ aufwändig konstruiertes Dach mit vier schrägen Seitenflächen. Die Seiten dieses Daches sind etwas weniger steil, als die eines Satteldachs. Deshalb muss ein Walmdach eine geringere Windlast aushalten und ist daher kaum reparaturanfällig. Ähnlich gute Winddruckeigenschaften haben Carports mit einem Rundbogendach.
Ein anderer Aspekt, Carports nach ihrer Bauweise zu unterscheiden ist, ob sie an ein bereits vorhandenes Gebäude oder an eine Garage angebaut sind, oder ob sie freistehen. An bestehende Grundstückbebauungen angefügte Carports werden auch Kombicarports oder Anlehncarports genannt. Dieser Carporttyp hat den Vorteil, dass bei seiner Errichtung, aufgrund der Einbeziehung einer bereits bestehenden Wand, Material gespart werden kann. Weitere Pluspunkte sind die gute Statik und die Platzersparnis.
Eine grundlegend andere Art, Carports nach Typen zu unterscheiden, ist die Unterteilung nach ihrer Größe. Ein Einzelcarport verfügt über eine Grundfläche, die groß genug ist, einem Auto Platz zu bieten. Ein zweiter Typ, dessen Kriterium ebenfalls die Größe der Stellfläche ist, ist der Doppelcarport. In ihm können hintereinander oder nebeneinander zwei Autos untergestellt werden. Ein weiterer Typ ist der Sonderformatcarport. Er wird zum Unterstellen einer größeren Menge von Fahrzeugen konzipiert.
Zusätzlich unterscheidet man Carports nach dem verwendeten Material. Sie lassen sich in Holzcarports, Metallcarports, Kunststoffcarports und Betoncarports unterteilen.
Materialien
Der Wahl eines bestimmten Materials für den geplanten Carport liegen verschiedene Gesichtspunkte zugrunde. Das sind der Preis, die Erwartungen an die Haltbarkeit und ästhetische Aspekte.
Holz ist das beliebteste Material für Carports. Die am häufigsten verwendeten Holzarten sind Kiefer, Fichte und Lärche. Lärchenholz besitzt einen besonders hohen Harzanteil und ist daher sehr haltbar und witterungsbeständig. Auch das helle Weichholz der Kiefer mit seiner charakteristischen Maserung ist ein typisches Baumaterial für Carports. Es ist preisgünstig und lässt sich leicht verarbeiten. Gleiches trifft auch für Fichtenholz zu. Das Baumaterial Holz wird sehr oft druckimprägniert angeboten. Die Druckimprägnierung ist ein Verfahren, bei dem das Holz unter Druck mit einem speziellen Holzschutzmittel behandelt wird. Druckimprägniertes Holz ist besonders robust und langlebig. Für Carports, an deren Gestaltung und Stabilität höhere Ansprüche gestellt werden, wird oft Leimholz verwendet. Das ist ein Baumaterial, das aus mehreren Furnierlagen einer bestimmten Holzsorte besteht. Die einzelnen Schichten werden mit Kunstharzkleber verleimt. Durch dieses Verfahren erhält das Material eine besonders hohe Druck- und Biegefestigkeit. Leimholz ist das wohl kostenintensivste Bauholz für Carports.
Beton wird eher selten als Baumaterial für einen Carport verwendet. Zum einen aus ästhetischen Gründen und zum anderen wegen des baulichen Aufwandes, der dem eines Garagenbaus ähnelt. Das trifft besonders für Carports mit Betonwänden zu. Unterstände, deren Dach von Betonpfeilern getragen wird, werden oft baulich an ein Einfamilienhaus oder an eine schon bestehende Garage angebunden. Vorteilhaft sind die guten Traglast- und Stabilitätseigenschaften der Betoncarports. Das Dach eines an ein Einfamilienhaus angebauten Betoncarports wird oft begrünt und als Terrasse genutzt.
Metall wird wegen seiner guten Trageeigenschaften häufig als Material für Carports gewählt. Es schneidet nicht nur in den Punkten Winddruck- und Schneelaststabilität sehr gut ab, sondern die Metallfertigteile sind auch leicht und schnell montierbar. Metallcarports sind in der Regel Unterstände aus Aluminium oder verzinktem Stahl. In der Nähe von Eigenheimen sollten sie in ausreichendem Abstand zu Schlafzimmerfenstern aufgestellt werden, weil sich ihre Dächer mitunter als Regentrommeln erweisen.
Kunststoff ist besonders haltbar und pflegeleicht und aufgrund dieser Eigenschaften als Material für Autounterstände gut geeignet. Der optischen Gestaltung von Carports aus Kunststoff sind fast keine Grenzen gesetzt. Viele Hersteller liefern die Kunststoff-Bauteile in vielen Farbvariationen. Sogar Holzimitate sind erhältlich. Um eine ausreichende Stabilität von Kunststoff-Unterständen zu gewährleisten, sind diese oft mit Stahlträgern oder Stahl-Innenkernen versehen. Deshalb sind sie in der Regel verhältnismäßig teuer.
Aufbau
Carports sind als Bausätze erhältlich, deren Montage oft auch von einem Laien durchgeführt werden kann. Doch für das Tragen und Halten der Einzelteile sind einige Helfer nötig. Die Bauanleitung gehört zum Lieferumfang des Bausatzes. Darin ist auch beschrieben, ob der Carport ein Fundament benötigt und wenn ja, welcher Art dieses sein sollte. Wandlose Carports, deren Dächer nur von Pfeilern gehalten werden benötigen lediglich ein Punktfundament. Einbetonierbare H-Anker sind in den meisten Bausätzen enthalten. Vorteilhaft ist es, den Boden eines Carports nicht zu kacheln oder zu fliesen, sondern Kies aufzuschütten. Dann kann unterwegs am Fahrzeug angesammelte Schnee- oder Regennässe abfließen und im Boden versickern.
Preise
Die Preisspanne für Carports liegt etwa zwischen 300 und 3000 Euro. Sonderausführungen in Extragrößen oder Betoncarports können auch teurer sein. Am unteren Rand dieses Preisniveaus liegen Flachdachcarports mit Holzpfählen aus Kiefer oder Fichte. Ihnen folgen die Anlehncarports, die ab etwa 600 Euro zu haben sind. Für einfache Satteldachcarports fallen zirka 800 Euro an. Die Preise für Doppel-Carports mit Satteldach bewegen sich um die 1500 Euro. Leimholzcarports mit Flachdach kosten ungefähr 2000 Euro. Für Carports aus Kunststoff sind etwa 3000 Euro zu zahlen. Der Preis für Lärchenholzcarports mit Satteldach liegt bei 3500 Euro.
Rechtliches
Bevor mit dem Aufbau eines Carports begonnen werden kann, sollte man sich darüber informiert haben, ob im jeweiligen Bundesland dieses Vorhaben eine Baugenehmigung erfordert. Während mancherorts der Carportbau genehmigungspflichtig ist, kann anderenorts sofort mit dem Bau begonnen werden. Möglicherweise muss dem aber eine Bauanzeige vorangehen. Auskünfte und Baugenehmigungen sind bei den örtlichen Bauämtern erhältlich.